Donnerstag, 27. Mai 2010
Borgholm
Sunny Sailing. Raumschots, 4 Bft., kaum Welle, Sonne. Das Schiff läuft von alleine. Nach drei Stunden haben wir die 17,4 sm zurückgelegt. Borgholm, laut Führer „das bedeutendste, mondäne Segel- und Urlaubszentrum auf Öland“ scheint noch im Winterschlaf zu liegen. Man könnte auch sagen „ausgestorben“. Nur einige wenige Liegeplätze direkt vor dem Seebadhotel sind belegt. Der Bojenhafen ist völlig leer. In der kurzen Hochsaison soll es hier sehr lebhaft sein. Bars, Restaurants, der Nachtclub – sie werden dann dem in der Nacht Ruhe suchenden Segler viel zu bieten haben.
Beim Einkaufsbummel durch die Hauptstraße gehen wir auf Suche nach dem mondänen Seebad. Wir können es nicht direkt finden. Irgendwie wollen die Geschäfte mit ihrem Nippes nicht dazu passen. Von den mit vielen Ornamenten versehenen Häusern ist auch nicht sonderlich viel zu sehen.
Unseren spätnachmittäglichen Spaziergang starten wir direkt am Hafen. Bis hierher erstreckt sich Borga Hage, ein sehr ursprünglich wirkendes Naturreservat. Zum Glück ist nur anfänglich der Pfad sehr feucht. Dank unserer ausgeprägten Orientierungsgaben finden wir in diesem Naturpark den richtigen Abzweig nach Solliden, der Sommerresidenz der königlichen Familie. Axel Munthe hatte seinerzeit Königin Victoria davon überzeugt, sich hier niederzulassen. Leider hat der Park bereits geschlossen. Nur wenige hundert Meter weiter befindet sich gut 30 Meter über dem Meeresspiegel die Borgholmer Burg aus dem 13. Jahrhundert, im 16. Jahrhundert eine der größten schwedischen Festungsanlagen, zusammen mit den Anlagen in Kalmar und Kristianopel eine wichtige Verteidigungsanlage.
Anschließend kommen sämtliche Faszilitäten der Bordküche zum Einsatz, einschließlich des Induktionsherdes. Auf dem Speiseplan heute: Schinkenbraten an Spitzpaprika-Zwiebeln und chinesischem Knoblauch (Solo Garlic) mit frischem Kartoffeln-Möhren-Gemüse.
Morgen steuern wir einen Naturhafen an der Nordspitze Ölands an. Die Wahrscheinlichkeit, dort eine WLAN-Verbindung aufbauen zu können, ist eher unwahrscheinlich. Ebenso unwahrscheinlich dürfte sein, dass uns die Trolle der benachbarten Halbinsel in der Nacht besuchen werden.
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