Dienstag, 1. Juni 2010

Båtsviken – 57°54’47,2’’ N 16°47’15,6’’ E


Wir sind weiter gezogen, trotz Gegenwind. Aus dem Lusärnafjärden geht es mit zwei Reffs im Groß mit über 7,5 kn Fahrt auf glattem Wasser mit halbem Wind bei 5 – 6 Bft. südostwärts.

Unterwegs kommt uns die „Volharding“ entgegen, das holländische Plattbodenschiff, dem wir bereits in Kristianopel begegnet waren. Wie der Name schon sagt, etwa „Durchhalten“, „Wahrmachen“ … aber der Wind weht uns die Worte des Steuermanns entgegen: „Ik ga weer terug“ (Ich fahre wieder zurück), begleitet von einer eindeutigen Handbewegung mit der rechten Hand – auf und ab, den Höhenunterschied nicht übersehend. Spätestens jetzt ahnen wir, was uns erwarten wird.

An der Südost-Spitze von Gränsö können wir auf die vorgelagerten Schären blicken. Dort bricht sich die von NE ungehindert einlaufende See. Das Fahrwasser ist glücklicherweise deutlich markiert, die Untiefentonnen gut auszumachen, selbst in den immer höheren Wellen. Ohne den Schutz einzelner Felsblöcke unter oder knapp über dem Wasser erreichen die Wellen bald 2 Meter. Nicht jede lässt uns sanft ins Wellental hinab gleiten. Hier und da gibt es eine Klatsche.



Segeln ist in diesem Revier bei diesen Bedingungen beschwerlich. Es gibt zu viele Stellen mit einer Wassertiefe um die 3 – 4 Meter. Wir sind gezwungen, uns genau im Fahrwasser zu halten. Und das geht unter diesen Bedingungen nur unter Maschine.

Nach zwei Stunden Fahrt wird es wieder etwas ruhiger. Die vorgelagerten Schären nehmen viel von der Macht des Wassers.

Heute wollten wir nach unserem Geruchssinn navigieren. Jedoch, die Fischräucherei war wohl nicht oder noch nicht in Betrieb. Dennoch versuchen wir, die kleine Bucht auf Stora Grindö anzulaufen. Bei einer Wassertiefe von 2,20 m und sichtbar abnehmender Wassertiefe stoppen wir unser Vorhaben, diese Fischräucherei anzulaufen.

Nur wenig später haben wir unser heutiges Reiseziel erreicht, die Båtsviken, eine idyllische Bucht auf der Halbinsel Vindaasen, in einem Naturreservat gelegen. Gegen 13:30 Uhr fällt der Anker auf 5 m Wassertiefe. Ruhe umgibt uns. Nur der Kuckuck ist zu vernehmen.

Anschließend spricht der Kapitän:
„Onse kleene Koch,
das täte sisch lohnen,
den lassen wir klonen.“

Unser Smutje ist wieder aktiv, die hungrigen Mäuler zu stopfen. Spaghetti alla arrabiatta.

Der nächste Punkt auf der Tagesordnung: Beiboot ausbringen und Landausflug. Wir erklimmen die Felsen auf der Halbinsel Hulöhamn und sehen, wie das Schiff immer kleiner wird. Gegenüber liegt die Halbinsel Vindaasen, die ebenfalls zu dem Binnen-Schärengarten Tjust gehört. Der herrliche Blick ist der Lohn für den teilweise mühsamen Aufstieg. Die Felsböden sind von kargem Kiefernbewuchs geprägt. Das landeinwärts gelegene Gebiet wurde früher als Weidefläche genutzt. Laut Informationstafel zählen zu den hier lebenden Vögeln außer Tauchenten, Möwen und Seeschwalben auch der Seeadler.

Am morgigen Tag, der laut Wettervorhersage nördliche Winde um 7 m/s verheißt, wollen wir uns ca. 10 sm weiter nördlich in eine ähnliche Bucht verholen.

Anmerkung: Die Stechmücken werden zutraulicher und somit blutrünstiger. Der Schutz im Boot hat auch einen Nachteil. Mücken finden den Weg nicht mehr hinaus.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hallo ihr Glücklichen,
schon das Lesen euerer Eindrücke und Stimmungen baut eine große Vorfreude auf. Herzlichen Dank für den liebevollen Bericht an dem wir uns täglich freuen. Hanne + Klaus
PS. Wir schicken euch die Sonne nach Norden