Dienstag, 25. Mai 2010

Ruhetag? Arbeitstag!


Kristianopel. Ein beliebter, kleiner Fischerhafen, in der Vergangenheit mal schwedisch, mal dänisch. … im Sommer oft bis auf den letzten Platz belegt. Gestern waren wir die ersten Gastlieger.
Mit einer aufziehenden Front in Südwest verließen wir zeitig Utklippan, das sich übrigens seit 1965 nicht wesentlich verändert haben soll, sofern man jedenfalls den Aussagen des Käptns glauben will.

Sonne und Wind blieben uns erhalten. Mit durchschnittlich etwas mehr als 6 kn zog die Bäreninsel weiter in Richtung Stockholm. Ein Traumtag. Noch. Der Wetterbericht war weniger verheißungsvoll. Die 23 sm hatten wir nach knapp vier Stunden abgehakt.

Das gute Wetter nutzend, ging es nach einer kleinen Verschnaufpause an die anstehenden Außenarbeiten. Der neue Radarreflektor wurde oberhalb der obersten Saling montiert und die Gelegenheit zu Luftaufnahmen von Kristianopel genutzt. Im achteren WC konnte dank des umfangreichen Ersatzteillagers der inzwischen ebenfalls eingetroffenen Crescendo das Rückschlagventil ausgetauscht werden. In der Pantry konnte der Wasserhahn nicht weiter unkontrolliert seinen Inhalt über die Spüle verteilen. Jedenfalls für kurze Zeit.

Einkaufen ohne schwedische Kronen … und ohne eine Bankfiliale vor Ort. Die örtliche Händlerin war freundlicherweise bereit, Geld herauszugeben. Nach dem Versuch mit den unterschiedlichsten Karten klappte es endlich bei der letzten. Die Versorgung war/ist also gerettet. Just vor dem einsetzenden Regen war die Einkaufscrew an Bord zurück.

Den restlichen Abend verbrachten wir zum Erfahrungs- und Erinnerungsaustausch auf der Crescendo.

Der heutige Tag begann später als gewöhnlich, gefolgt von einem ausführlichen Frühstück. Dann wurde die Handwaschmaschine eingeschaltet. Zum Glück nahm ein Trockner an Land einiges an Arbeit ab. Die nicht für den Trockner geeignete Wäsche fristet immer noch ein Dasein an der Reling zwischen Trocken- und erneuter Spülphase …. Ein Schauer folgt auf den nächsten, mal mit mehr, mal mit weniger Wind.

Die Mannschaft arbeitet sich in ihren auf höchstem Niveau befindlichen literarischen Werken weiter voran. Der eine weilt in Palermo bei der Mafia, vergisst schon mal einen erneuten Toten aus seiner Teilnehmerliste zu streichen. Das andere Mitglied hat sich, reichlich mit Schokolade versehen, ins Vorschiff verabschiedet. Ein dicker Schmöker erfordert eben reichlich Kraft. Möge der Titel „Wir Ertrunkenen“ keine weiteren Rückschlüsse auf zukünftige Ereignisse zulassen. Und der Dritte im Bunde weilt im 15. Jahrhundert zwischen Visby auf Gotland und Nebelheim, seiner Zeit dort vermutet, wo der Nordstern im Zenit steht.

Crescendo ist übrigens los, trotz heraufziehender Schauerböen, Swantje weilt bereits in Kalmar. Aber … Euch sei gesagt ….. wir kriegen euch noch.

Wir planen für morgen Kalmar. Mal sehen, was wird.

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